Darauf folgt, ebenfalls an der Betonwand, nightflight (1996). Damals beschäftigte sich Sandra Eades mit der Gegenüberstellung von ‚real‘ versus ‚künstlich‘. Zu dieser Zeit entstanden Arbeiten als ‚photo/painting‘, wie Sandra Eades ihre Technik nennt, in denen z. B. Fotos künstlicher Glastrauben mit Fotos natürlicher Trauben in einem mehrteiligen Bild zugleich zu sehen sind. Das Zurückdrängen des Natürlichen zu Gunsten des Künstlichen wird thematisiert. In dieser Arbeit handelt es sich um präparierte Eulen. Die bildnerische Gestaltung löst diesen Gegensatz zwischen natürlich und künstlich auf, da sie ihren eigenen Gesetzen folgt und in der Herstellung eines Kunstwerkes ihr Ziel sieht. Die Arbeit besteht aus vier Teilen, wobei drei zu einer Bildtafel zusammengefasst wurden und das einzige Querformat für sich steht. Wir haben es hier mit vielen unterschiedlichen Aspekten eines Vogels, der Eule, zu tun.
Auf der großen dreiteiligen Arbeit sind verschiedene Sichtweisen zu erleben:
- unterschiedliche Ansichten (Seite, Frontalansicht …)
- unterschiedliche Größen (Detail, Gesamtansicht)
- unterschiedliche Eulenarten
- unterschiedliche Lichtverhältnisse
- unterschiedliche Bewegungen
- …
„Der Blick trifft auf den Blick (des Vogels). Die Eule ist ein Vogel, der mit vielen Mythen und Symbolen in Zusammenhang gebracht werden kann. Auch so gesehen können sich da noch weitere, unterschiedliche Aspekte öffnen.“ (Zitat)
Insgesamt geht es um Fragen der Wahrnehmung im Spannungsfeld zwischen Realität und Abbild sowie unseren reflektierenden Blick darauf.