Im Aussenbereich, nahe der Arbeit von Jörg Siegle, befindet sich eine neue Arbeit Rad II (1999) aus Granit von Alois Landmann: Eine zwei Meter im Durchmesser messende, kreisrunde, helle Granitscheibe mit matter Oberfläche, die von unten nach oben immer in der Dicke abnimmt. Die Kante hingegen ist umlaufend auf Hochglanz poliert. Ein mit dem Laserstrahl erzeugter Schnitt führt von oben auf Zwölf zur quadratischen Öffnung im Zentrum. Der Dialog mathematischer Formen und das Spannungsfeld von vorhandener und fehlender Masse, hält die Arbeit in der Balance.
Der Künstler über Rad II: „Mit dieser Arbeit aus Granit wird den modernen Bauten im Umfeld ganz bewusst ein ursprüngliches Baumaterial entgegengestellt. Die Reduktion der Formsprache auf Kreis Linie und Quadrat entwickelt sich in der Skulptur zu einer Auseinandersetzung von Ruhe und Dynamik. Unterstützt wird dies mittels schräg verlaufender Flächen,
Kanten und Konturen: Z. B. steht eine Breitseite streng im Lot während die gegenüberliegende Seitenfläche nach obenhin zurücktritt und die Lauffläche des Rades
konisch zulaufen lässt. Damit ergeben sich beim Um- schreiten
ganz unterschiedliche Perspektiven und Irritationen trotz einer streng eingehaltenen Geometrie.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schnitt, der vom obersten Punkt zur Seitenkante des herausgenommenen Quadrates dringt. Zwangsläufig wird damit die quadratische Radnabe in eine Schrägstellung versetzt, die im Spiel mit der durchscheinenden Radspeiche eine starke Bewegung aus dem Inneren evoziert. Die Ausrichtung der Skulptur verbindet Faulerbad und Wohnquartier. Sie schafft einen Raum, dessen künstlerische Erfahrbarkeit durch Abschreiten, optische Vermaßung und ein Gespür für Materialpräsenz geschieht.“ (Zitat).