Claudia Schroth-Gasde: hat für ihre Installation o.T. (2016) den Spind überwiegend mit Gold- und v. a. Silberfolie ausgekleidet. Nur der von ihr abstrakt gemalte Urwald-Hintergrund zeigt lebendes, v. a. aber morsches Holz und spielt damit auf das Werden und Vergehen allen Lebens an. Vorne links steht auf einer runden Lichtquelle eine 500 ml Plastikflache mit blauem, durchscheinenden Deckel. Darin, das Licht aufnehmend und weit ausstrahlend, türkisblau gefärbtes Wasser, das von der Metallfolie im Spind unterschiedlichst aufs schönste reflektiert wird. Leicht zurück versetzt auf der rechten Seite befindet sich eine weibliche Figur ohne Kopf einem speziellen Torso gleich. Sie ist ein Fundstück und zeigt den Oberkörper, bekleidet mit einer goldfarbenen Bluse mit silbernem Kragen und Rüschenbesatz an den dreiviertel langen Ärmeln. Anstelle des fehlenden Unterkörpers gibt es einen aus Maschendraht bestehend langes, nach unten ausladendes, rockartiges Unterrock-Gebilde, durch das man hindurch sehen kann. So sieht man die Stange, die runde Standplatte darunter und v. a. auf halber Höhe quasi schwebend ein Ei in der Größe eines Hühnereis. Seit langem beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Thema Wasserlandschaft als Metapher für Gefühlswelten bzw. als eine Art Resonanzbilder. In der grottenartigen Installation mit der Reduktion des Wassers in die Form der speziellen Wasserflasche, wird ange- knüpft an die Geschichte der uralten – auch spirituellen – Mythen, die sich um das Thema Wasser ranken: um sagenumwobene Wasserquellen, den Fluss des Lebens, aber auch um Heilquellen und Heilwasser sowie überhaupt das Leben spendende Wasser …