Eine Anspielung auf die Umgebung gibt es auch im nächsten Fach. Auf der rechten Seite liegt von Katja Wüstehube im Spind oben links ein weißes Frotteehandtuch mit blauer Schreibschrift bestickt "und dann das Gefühl", das schon bei geschlossener Tür genau durch das runde Guckloch gut sichtbar ist. In dieser reduzierten Form ging die jetzige Arbeit aus einer komplexeren installativen ursprünglich sechsteiligen Arbeit hervor. Sprache und Text spielen auch sonst gerade im malerischen Werk der Künstlerin eine große Rolle. Der hier vorliegende Anfang eines aus sechs Zeilenfragmenten bestehenden Gedichts entstand ursprünglich durch Übermalungen von Texten, die letztlich 'stehen geblieben sind'. In dieser metaphorisch erscheinenden kleinen Spind-Welt einhergehend mit diesem Text-Fragment auf dem Handtuch als besonderem 'Bildträger' einerseits wird dem Besucher und Betrachter in dieser reduzierten Form andererseits viel Freiraum für eigene Gedanken und Emotionen eingeräumt. In diesem Kontext mit unterschiedlichsten Assoziationen zwischen ursprünglich Erinnerungen und Träumen werden darüber hinaus vielleicht sogar noch ganz neue Gefühle wachgerufen ...