Erstmals diente die Halle des Bades als Ausstellungshalle. Eine unmittelbare Auseinandersetzung mit der räumlichen Situation der Badehalle fand bei der Installation “Faulerbad-Akkumulation“ von Peter Zimmermann und Axel Killian statt. Im großen Becken stand ein begehbarer Kubus aus Stahlblech, darauf zwei kleinere Kuben. Erst, wenn man darum herumging, entdeckte man eine ovale Tür, unwillkürlich entstand die Assoziation an ein U-Boot. Beim Betreten und Schließen des Metallkubus schien man in eine andere Welt von besonderer Atmosphäre mit ganz eigenem Energiefeld ein-, ja abzutauchen. Die nahezu vollkommene Dunkelheit, nur durch ein fahles, diffuses Licht erhellt, drang partiell von außen durch Schlitze ein, der enge Raum blieb somit eben noch wahrnehmbar. In der Luft hing der dumpf ‘modrige‘ Metallgeruch. Der Blick des Betrachters wurde auf zwei kreisrunde Öffnungen in der Decke gelenkt, über der außen die Kuben saßen. Durch diese eröffnete sich eine scheinbare Unterwasserwelt. Zu sehen waren entsprechende Aufnahmen, die zuvor in eben diesem Becken von Bade-Besuchern beim Schwimmen entstanden waren. Die Filminszenierung an diesem Ort, von geradezu surrealem Charakter, forderte den Besucher auf, über die eigene Wahrnehmung zu reflektieren. Derart der realen Welt entrückt, auf sich selbst und die eigene Befindlichkeit zurückgeworfen, wurde der “Blick nach innen“ geschärft. Zeit und Raum schienen relativ. Licht und Dunkelheit, Luft und Wasser, Ruhe und Bewegung, Enge und Weite, ein schmaler Grat zwischen diesen gegensätzlichen Polen. Die Installation befragte den Besucher mit neuen Mitteln nach dem Erlebnis von Kunst und Wirklichkeit und ihrer möglichen Wechselwirkung.